Oktober 2018 - Jänner 2019

Neuseeland - das Backpacker Paradies?

Drei Monate, ein selbst umgebauter Bus und 7000 Kilometer quer durch Neuseeland. Ja, auch wir waren in Neuseeland und ja, auch wir haben uns einen Van gekauft. Fangen wir von ganz vorne an:

Nachdem wir etliche Artikeln gelesen haben, Reiseberichte und Dokumentationen sahen, war für uns die Entscheidung klar. Wir fliegen nach Neuseeland. Jetzt haben wir hier drei wundervolle Monate verbracht und sind nun mit verschiedenen Eindrücken wieder weitergereist.

Nachdem wir bei der Einreise einige Fragen beantworten mussten, wie z.B. was wir hier tun wollen, wo wir als erstes hin wollen und ob wir hier arbeiten wollten, ging es für uns raus aus dem Flughafen und rein in die Metropole Auckland. Auckland ist groß, hektisch und nicht dass was wir uns unter Neuseeland vorgestellt hatten. Wir wussten bereits im Vorhinein, dass wir uns ein Auto kaufen wollen, am besten startbereit. Doch es kam anders.

 

Zwei Wochen wohnten wir in Auckland und suchten nach einem passenden Van, waren zweimal am Ellerslie Race Course Automarkt (jeden Sonntag), hatten mehrere Besichtigungen und haben trotzdem kein passendes Auto gefunden. Nach zwei Wochen suchen, fanden wir dann endlich unser Auto, allerdings von einem Händler, was wir nicht unbedingt wollten. Problem an dem Auto: Die Einrichtung war sehr spärlich. Wir haben es trotzdem gekauft und uns dazu entschieden, den Van selbst auszubauen. Das Beste daran: wir durften das gesamte Werkzeug vom Händler benutzen, er brachte uns am Abend sogar Essen. Eine Woche lang haben wir von ca. 08:00 Uhr morgens bis Mitternacht gearbeitet und wir haben keine Sekunde davon bereut. Unser Van hat uns verlässlich über beide Insel gebracht.

AUTO KAUFEN:

Du willst auch ein Auto in Neuseeland kaufen, weißt aber nicht wie das abläuft? Dann hier entlang, eine kurze einfache Beschreibung sollte dafür genügen :)

 

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Neuseeland allgemein:

Wir haben sehr viel positive Dinge über Neuseeland gehört, die wir so auch gerne bestätigen. Allerdings hat auch das Paradies seine Schattenseiten von denen wohl kaum einer berichtet. Neuseeland hat die Alpen, Flüsse, Täler, eine einzigartige Natur und natürlich den Kiwi. Also das Tier... und die Frucht. Das Tier - Überraschung - haben wir leider nicht gesehen. Um das nachtaktive Tier vor die Linse zu bekommen braucht man wohl mehr als Glück.

 

Die Leute hier sind sehr nett, das haben wir auch schon vorher oft gelesen und gehört. Allerdings würden wir das nicht so sehr hervorheben wie manch anderer. Die Leute sind wirklich nett, aber es gibt auch noch viele andere Länder wo die Menschen genauso lächeln und dich mindestens genauso, wenn nicht noch mehr, wilkommen heißen.

 

Die Schattenseiten von Neuseeland betrifft das Drogenproblem. Harte Drogen sind hier leider auf dem Vormarsch. Das Drogenproblem gepaart mit Arbeitslosigkeit führt dann zu Autoeinbrüchen, und Diebstählen. Ein befreundetes Ehepaar aus Tauranga konnte uns das - leider - auch bestätigten. Auch wir wussten das vorher nicht und waren dann umso mehr überrascht als wir des öfteren vor Einbrüchen und Diebstählen gewarnt wurden. Auch die vielen Warnschilder sprechen eine deutliche Sprache.

 

Sprechen wir noch kurz über die berühmt berüchtigten "Sandflies":

Die gibt es hauptsäclich an der Westküste der Südinsel, zumindest haben wir sie nur dort erlebt.

Diese fürchterlichen Fliegen stechen dich wirklich überall wo man nicht bedeckt ist. Oft juckt es auch Tage später noch. Da es auf der Westküste (bis auf die Gletscher und die Pancake Rocks) nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten gibt, lässt sich das aushalten. Am schlimmsten war es übrigens beim Milford Sound. An der Ostküste oder auf der Nordinsel, haben wir so gut wie keine Sandflies bemerkt.

Die Backpacker

Neuseeland ist wohl eines der beliebtesten Backpacker - Reiseziele der Welt. Und wir haben unzählige getroffen, vorallem als Deutschland und Frankreich. Warum es das Paradies für Backpacker ist, lässt sich wohl darauf zurückzuführen, dass man hier verhältnissmäßig leicht einen Job bekommt. Neuseeland freut sich über ein paar Erntehelfer mehr, im Gegenzug bekommen diese oft nur den Mindestlohn von $16,50/h (9,76€) . Dafür heißt es Kiwis im Akkord pflücken, Triebe auslichten und das 10h am Tag / 7 Tage die Woche. Das ermöglicht vielen mit wenig Geld hier zu starten und ihre Reisekosten mit der Arbeit abzudecken. So ganz können wir das aber nicht verstehen, sind die Lebenserhaltungskosten doch mindestens um ein bis zwei Drittel höher als in Österreich oder Deutschland.

Die Lebenserhaltungskosten

Die meisten Backpacker kaufen sich - so wie wir - einen alten Van und bereisen damit das Land. Das ist sicher die kostengünstigste Variante, dennoch werden diverse Autos zu völlig überteuerten Preisen an die Reisenden verkauft.

 

Was kostet Neuseeland also im Durchschnitt:

- Ein Liter Benzin kostet zwischen 2,05 und 2,40 $

- Ein Liter Diesel ist etwas günstiger, allerdings muss man bei Dieselfahrzeugen die RUC

(Road user charges) bezahlen womit es wieder ca. auf dein gleichen Preis wie Benzin kommt.

- Zwei Lammkotletts vom Supermarkt zwischen 10 und 15 $

- Eine Pizza im Restaurant zwischen 14 und 20 $

- Ein Bier (330ml) im Restaurant in Christchurch: 10 $

- Eine Avocado im Supermarkt zwischen 2 und 3 $

- Ein Campingplatz mit Strom ca. 30 - 45 $ pro Nacht

ohne Strom ca. 25 $ pro Nacht

- Es gibt viele DOC (Department of Conserveration) Campingplatze. Hier geht es ab ca. 8 $ pro Person und Nacht los. Meistens gibt es aber nur eine Komposttoilette.

Der Verkehr und das Autofahren

Will man Neuseeland richtig bereisen, braucht man Zeit und... ein Auto. Ein Auto ermöglicht hier einfach die grenzenlose Freiheit. Was man allerdings dennoch beachten sollte:

- Es herrscht natürlich Linksverkehr

- An den meisten roten Ampeln gibt es eigene Spuren um auch bei rot links abzubiegen

- Die Straßen sind oft SEHR kurvig

- Neuseeländer lieben Kreisverkehre - diese findet man überall!

 

Was uns am Autofahren gestört hat: In Neuseeland wird sehr gerne dicht aufgefahren.

Nicht etwa weil sie es eilig haben oder weil du zu langsam fährst.. Nein, sie tun es einfach.


Unsere Highlights:

Hier geht's weiter zu unseren Neuseeland Highlights. Kurz und knapp zusammengefasst.

 

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Unser Fazit

Bevor wir nach Neuseeland kamen, hatten wir unzählige Reiseberichte und Dokumentationen gelesen und gesehen. Die meisten davon sind stets positiv, wodurch die Erwartungen natürlich enorm in die Höhe schießen. Neuseeland ist ein Paradies für Naturliebhaber, für Backpacker gibt es unzählige Jobs und um ein Auto zu kaufen braucht man kaum Formalitäten. Allerdings haben wir uns vielleicht etwas zu viel von Neuseeland erwartet. Hat man die größten Sehenswürdigkeiten abgeklappert wird es langsam etwas eintönig. Ebenso ein Problem sind natürlich die Kosten. Nudeln mit Tomatensoße klingt zwar lecker, will man aber auch nicht jeden Tag essen. Soll es etwas abwechslungsreicher und gesünder sein, greift man gleich tiefer in die Tasche. Als Freunde des guten Geschmacks, war es für uns teilweiße schwer - aufgrund der Preise - nein zu sagen. Essen gehen im Restaurant ist für Backpacker quasi undenkbar.

 

Das klingt jetzt sehr negativ, soll es aber nicht. Wir wollen kein durchwegs positives und auf keinen Fall ein negatives Bild hinterlassen. Wir wollen dass man seine Erwartungen gering haltet um dann umso mehr überrascht zu werden.

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